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Unser Streunerle - Katze mit Tumor im Gesicht (Nasales Chondrosarkom)

Tagebuch:

1. Tag

Ich hatte Nachtschicht und sah auf Arbeit eine grausig entstellte Katze. Das Gesicht war deformiert, sie war voll mit "Kuhkacke" und total dürre. Leider hatte ich keine Box, um ihn mitzunehmen.
Ich grübelte dann den ganzen Tag zu Hause und nahm für die nächste Schicht den Kennel mit, in der Hoffnung, dass ich die Katze wieder sehe. Und so war es auch und ich nahm ihn früh, nach der Arbeit, mit nach Hause. Das war am 9. August.

Er war sehr lieb und zu Hause sah ich erst mal das ganze Leiden. Mehrere Wunden und eine Beule auf den Kopf, aus der Eiter lief. Die ganze Katze stank fürchterlich nach Eiter, dass hatte ich noch nie so gerochen. Und er machte schreckliche Geräusche beim Atmen.
Ich reinigte seine Wunden und brachte ihn erst mal in einer großen Hundbox unter. Stellte ihn Futter hin, aber er fraß natürlich nichts.
Vormittags gingen wir zum TA, es war ein großer Abszess auf dem Kopf. Der wurde entleert und gespült. Er bekam AB und Schmerzmittel.Die Atmung sollte dadurch auch besser werden. Auch gegen innerliche und äußerliche Parasiten gab es was.
Schon da sagte mein TA, hoffentlich steckt kein Tumor dahinter. Das hatte er schon einmal bei einer Katze gesehn. Daran wollte ich nicht denken und es sah auch nicht danach aus.
Ich fragte viele um Hilfe....suchte eine Pflegestelle für ihn...fand aber keine.
Er verschlief den ganzen Tag und wollte auch nichts fressen oder trinken.

2. Tag

Ich machte mir so Sorgen um ihn, er war nur am schlafen. Sowas hatte ich noch nie gesehn. Und fressen tat er natürlich auch nichts. Ich versuchte es immer wieder und wollte am nächsten Tag zum TA gehen und ihn eine Infusion verpassen lassen. Aber Nachts nahm er, aus einer Spritze, ein paar Tropfen Katzenmilch zu sich. (Das einzige, was er wollte.) Nach ein paar Stunden wieder. Früh vermische ich etwas Katzenmilch mit Katzenfutter (Pastete) und siehe da, er schlecke es von der Spritze.
Ich richtete dann einen Nagerkäfig für ihn her, habe ich doch keinen Platz zum seperieren und ich wollte keinen Kontakt zwischen ihn und meinen Katzen.

Er war so lieb und dankbar. Schnurrte immer, wenn ich sein Gesicht reinigte und er ging sogar auf das Klo.

  

3. Tag

Das Schmerzmittel verlor seine Wirkung und er war etwas nervös und konnte schlecht schlafen. Das besserte sich später aber. Ich ließ ihn mal im Schlafzimmer laufen...immer 5 Schritte und dann musste er sich auf die Seite legen. Er war so schwach. Ein großer Kater, der nur 3 kg auf den Rippen hatte.
Der Abszess verheilte ganz gut, aber eine Beule war noch immer auf der Nase. Ein 2. Abszess ?

Dann erreichte mich eine wunderbare Nachricht, ich fand eine Pflegestelle. Die Frau hatte aber Urlaub geplant und so hätte er erst am 22. August einziehen können. Ich freute mich so für ihn.

4. Tag

Waren beim TA, diesmal wurde eine Öffnung in die Beule auf der Nase geschnitten. Es kam ein wenig Eiter und viel Blut. Beim spülen kam die Flüssigkeit aus der Nase wieder raus. Hatten die Bakterien den Knochen/Knorpel der Nase zerfressen ? Er könnte damit leben, wenn es gut verheilt. Es gab AB, was gegen die Schwellung und Schmerzmittel.

5. Tag

Der Abszess an der Stirn ist gut verheilt, aber die Beule auf der Nase ist noch immer da. Er atmet schlecht, immer durch den Mund. Er frisst auch nur seinen angerührten Brei. Ich gebe ihn zusätzlich die Vitaminpaste Nutri-Cal.
Wir hatten ihn die Vorderpfoten gewaschen, damit er sich nicht ständig den Dreck ins Gesicht schmiert.

6. Tag

Die Beule wird trotz spülen und AB nicht kleiner. Er hat auch einen dicken Bauch dran. Röntgen von Kopf und Bauch beim TA. Kopf alles normal und es sieht auch nicht wie ein Tumor aus. Geschwollenes und entzündetes Gewebe ? Im Bauch sind alle Organe in Ordnung, aber er hat ein paar kleine Verstopfungen und dafür gibt es noch einen Einlauf.
Wir ließen auch seinen Schwanz scheren, die Kuhkacke hätten wir niemals rausbekommen. Er sah aus wie eine kleine Ratte.

 

 

Ich sollte mal das Alter von ihm schätzen lassen. Ich war der Meinung 3 bis 4 Jahre und der TA sagte auch ca. 4 Jahre. Er war also von der selben Mutter wie mein Tiger, Lenny, Lilly, Jack und Pearl. Ein Halbbruder. Meine Liebe für ihn wurde noch größer.

 

 

 

8. Tag

Leider wird die Beule nicht kleiner und die Atmung ist schlecht. Wir beschließen für den nächsten Dienstag eine OP, damit wir endlich wissen was das ist. Es sollte auch eine Gewebeprobe ans Labor geschickt werden, um Krebs 100% auszuschließen.
Sollte es sehr schlimm aussehen, sollte er nicht mehr aus der Narkose geholt werden.
Er steht weiter unter AB und Schmerzmittel.

Der Kleine blühte voll auf bei uns. Meine Schwester nahm ihn immer mit auf den Balkon, er spielte dort sogar kurz. Ich war ja 12 Stunden auf Arbeit...und so prägte er sich auch voll auf meine Schwester. Sie liebte ihn auch sehr. Natürlich wurde immer alles desinfiziert und kein Kontakt zu meinen Katzen zugelassen. Aber sehen konnten sie sich trotzdem und es war alles sehr friedlich. Vorallem Tiger war sehr angetan.

  

9. Tag

 

 

 

Es ging ihm an diesen Tag sehr gut und er hatte richtig viel gefressen. Gegen Abend wurde es jedoch schlechter...

 

 

 

10. Tag

 

 

 

 

Es ging ihm schlecht, er wollte früh nichts fressen und die Atmung wurde noch schlimmer. Wir hatten mit dem TA telefoniert, die Op wurde auf Montag verschoben.
Gegen Nachmittag ging es ihm ein klein wenig besser und er fraß etwas. War auch mit meiner Schwester auf dem Balkon.
Sein Gesicht sah schrecklich aus...die Beule noch größer.

 

 

 

 

 

 

11. Tag

Heute sollten wir endlich erfahren, was das für eine Beule ist. Es ging ihm gar nicht gut, er wollte nicht fressen oder trinken. Ich musste auf Arbeit und wünschte ihn viel Glück für seine OP. Gegen 9:00 Uhr kam er zum TA, bekam da noch was abschwellendes und das Blut sollte untersucht werden. Wenn es in Ordnung ist, sollte er ca. 14:30 Uhr operiert werden.

Das Blut war i.O. und er trank auch noch Wasser beim TA. Die OP konnte beginnen...

Dann der Anruf: Der TA fand tumorartiges Gewebe.
Ich versuche es mal zu beschreiben. Die Beule bestand irgendwie aus mehreren Schichten. Dazwischen war immer etwas Flüssigkeit. Sie reichte bis zum Kiefer. Wahrscheinlich hatte er mal einen Abszess dort, das wurde zu Krebs und fraß sich bis nach oben und zerstörte gar den Knorpel der Nase. Er hatte somit keine Chance auf Heilung....das Ding würde sich immer weiter fressen.
Wir ließen ihn aus der Narkose nicht mehr aufwachen...



Meine Gefühle kann ich gar nicht alle beschreiben. Wieso musste es ausgerechnet Krebs sein ?
Wut ! Alles war für umsonst. Wieder einen Kampf verloren...
Ich hatte so gehofft, das es nur ein verkapselter Abszess ist...aber nein.

Diese Katze war einmalig. Er war 4 Jahre ein Freigänger und hatte kaum was mit Menschen zu tun. Er war so lieb, so dankbar....hat sich alles gefallen lassen. Immer geschnurrt bei uns. Wollte einfach nur Liebe. Ging gleich auf das Katzenklo.
Meine Schwester hatte ihn auch so gerne und wollte ihn bei sich aufnehmen, wenn er wieder gesund gewesen wäre.
So ein liebenswerter Kater...man kann das gar nicht richtig beschreiben.

Habe ihn in den paar Tagen so ins Herz geschlossen und er fehlt mir ganz doll.

Haben ihn heute bei uns im Garten begraben.

Danke an Alle, die mit uns gehofft und die Daumen gedrückt haben ! Wir werden das Streunerle nie vergessen.


Wünsche, Hoffnung, Hilfe – vergebens.
Wir konnten nichts mehr für Dich tun,
ließen Dich gehen, lassen Dich nun ruhen.
Wenn Kummer, Sehnsucht, all die Fragen,
nach dem Wenn und Aber uns plagen,
nur Zweifel, Verzweiflung übrig bleiben,
denken wir zurück und sehen Dich Leiden.

Dann spüre wir die Ruhe die dann kam,
als der Tod Dein Leid mit sich nahm.
Dich hat er erlöst, uns brach er das Herz,
zurück bleibt ein unendlicher Schmerz.
Die Zeit wird ihn wohl langsam lindern,
doch eines wird sie niemals mindern:
Das wir ganz oft an Dich denken
und Dir in Erinnerung Liebe schenken.
So bist Du auch weiterhin Jahr für Jahr,
in unseren Gedanken immer da.

 

Hier ein Link zu einer Seite, wo ein Hund ein Nasales Chondrosarkom hat:

https://de.letsadoptinternational.com/ava-mit-einem-holzprugel-geschlagen-und-zwei-jahre-unbehandelt-lebendig-verrotten-lassen/

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© Cathrin Müller
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